Der Tamaskan ist eine von der FCI nicht anerkannte und noch seltene Hunderasse aus Finnland, die mit dem Ziel gezüchtet wird, dem Wolf so ähnlich wie möglich zu sehen, ohne dabei die positiven Eigenschaften eines Haushundes zu verlieren.
Die Zucht des Tamaskan begann in den 80er Jahren mit fünf Schlittenhunden unbekannten Ursprungs, die als Husky-Typ beschrieben wurden und aus den USA nach Großbritanien importiert und dort später mit Sibirischen Huskys, Alaskan Malamutes, Samojede, Kanadischer Eskimohund und Deutschen Schäferhunden bzw. entsprechenden Mischlingen gekreuzt und deren Nachkommen später nach Finnland exportiert und dort mit weiteren wolfsartig aussehenden Schlittenhunden vermischt wurden. . Danach wurden die so entstandenen Hunde nur noch untereinander gekreuzt. Das Ziel dabei war, einen Hund zu züchten der äußerlich einem Wolf glich, aber als Arbeits- und Familienhund geeignet war.
Bis zu dem Zeitpunkt, wo die Hunde nicht mehr mit anderen Rassen vermischt wurden, ist sich niemand sicher, wie bei der Züchtung vorgegangen wurde, da keine Daten zu den damaligen Zuchtvorgängen verfügbar sind. Ursprünglich wurden diese Hunde als Wolf-Hund (englisch „wolf-dog“) bezeichnet. Da dieser Name aber zu Missverständnissen führen konnte und der Tamaskan angeblich nicht näher mit Wölfen verwandt ist als die meisten anderen Haushunde auch, wurde die Rasse 1988 zu Northern Inuit umbenannt. Dadurch wurde die Northern Inuit Gesellschaft gegründet. Einige Zeit später kam es aber zum Bruch darüber wie es mit der Entwicklung der Rasse weitergehen sollte und eine zweite Gesellschaft entstand. Da es nun zwei Gesellschaften gab und sich die beiden Zuchtlinien in unterschiedliche Richtungen entwickelten, änderte eine Gesellschaft den Namen ihrer Zuchtlinie in Utonagan um. Daraufhin gründete man die Utonagan Gesellschaft welche später aufhörte zu existieren und durch die Britische & Internationale Utonagan Gesellschaft abgelöst wurde, deren Hunde sich bereits von den ursprünglichen Hunden unterschieden.
Da die ursprünglichen Züchter ungenaue Zuchtstatistiken führten, kam es zu Verpaarungen von nahe verwandten Hunden und dadurch zu Gesundheitsproblemen, welche aber erst viel später entdeckt wurden. Daher war es nötig, sich nach anderen Hunden umzusehen, die über die gewünschten körperlichen und geistigen Eigenschaften verfügten.
Im Jahr 2005 führte die Suche nach Lappland, wo man Schlittenhunde mit ähnlichem Aussehen entdeckte. Nach einigen Verhandlungen wurde eine Hündin erstanden und nach Großbritannien importiert und fünf weitere Hunde für 2006 bei denselben Züchtern reserviert. Daraufhin wurde beschlossen, die Britische & Internationale Utonagan Gesellschaft zu schließen (die „alte“ Utonagan Gesellschaft wurde inzwischen neu gegründet) da durch die zusätzlichen Hunde der damalige Utonagan den „neuen“ Hunden bald sowieso nicht mehr ähnlich sehen würde, und man daher einen neuen Namen für diese Zucht brauchte.
Im Jahr 2005 wurde dann die ursprünglich importierte Hündin zusammen mit 7 ausgesuchten Hunden aus den Blustag Kennels Großbritanniens (sowie 4 weiteren Hunden aus Großbritannien und 2 Hunden aus den Blustag Kennels der USA) nach Finnland zurück geschickt. Die reservierten 5 Hunde wurden in Lappland eingesammelt. Von diesen wurden zwei (ein Rüde und eine Hündin aus verschiedenen Würfen) nach Großbritannien exportiert. Zwei weitere Hunde wurden damals der Zucht hinzugefügt, danach keine mehr.
Im Frühjahr 2006 wurde die Britische & Internationale Utonagan Gesellschaft offiziell geschlossen und das Tamaskan Dog Register gegründet. Im selben Jahr wurden auch die Tamaskan Gesellschaft Großbritanniens und der Nationale Tamaskan Club von Amerika gegründet. Seit dem Jahr 2006 wurden Tamaskan nach Holland, Großbritannien, Schweden und die USA exportiert, ebenso fanden Exporte aus den USA nach Großbritannien und Importe nach Dänemark, Deutschland und Frankreich statt.
Laut Angaben des Tamaskan-Dog-Registers wurden bis 2009 noch weitere Hunde eingekreuzt, um weitere wünschenswerte Eigenschaften in die Rasse zu bringen. Unter anderem wurde bei einem Wurf in Deutschland ein Saarlooswolfshund eingekreuzt.
Nach einer Neuordnung im Jahre 2011 wurde eine Non-Profit-Organisation gegründet, deren Vorstand sich aus acht Landesvertretern zusammensetzt. Es wurde außerdem aufgrund des sehr engen Genpools beschlossen, weitere ausgewählte Hunde in die Zucht einzugliedern. Hierbei handelt es sich zum Großteil um Mischlinge, die dem Charakter und dem Aussehen des Tamaskans entsprechen.
Das Wort Tamaskan kommt aus der Sprache der nordamerikanischen Ureinwohner und bedeutet so viel wie „mächtiger Wolf“ oder „starker Wolf“.